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Bernhards Leserbrief zum

Kapitalismus

Leserbrief zum Tagesspiegel von Stefan Hupka in der BZ am 27. Februar 2007

[grün] = spätere Ergänzungen (Die Badische Zeitung hat ihn leider nicht veröffentlicht!)

 

Christian Klar und der Klassenkampf.

 

Da regt sich Deutschland - nicht zuletzt Stefan Hupka in der BZ vom 27. Februar - über die Äußerungen von Christian Klar auf, weil er in einer Grußbotschaft das Voranschreiten des Einflusses des Kapitals nicht hinnehmen will, weil er seiner "Verschwörungstheorie" weiterhin anhängt.

 

Muss man denn Kapitalist sein (Gemeint ist, Fürsprecher für ein vom Kapital regierten Welt), um hier leben zu dürfen? - Ist es nicht erste Aufgabe des Staates, eben diesem Kapitalismus die Grenzen aufzuweisen? Eine Aufgabe, vor der die Politiker zunehmend einknicken. Wenn man dann auch noch feststellt, wie viele Politiker von Unternehmen (also dem Kapital) in die Politik geschickt werden, dann graut es einem schon. Dass man bei uns den Lobbyismus als "normale" Form der Einflussnahme auf Politiker als selbstverständlich akzeptiert, spricht auch nicht gerade für gelebte Demokratie. Wenn ich  erfahre, dass Lobbyisten ganze Gesetzestexte vorgeben, dann schaudert mich das.

 

Wer kann einen zunehmenden Einfluss des Kapitals bei uns leugnen, wenn er beobachtet, wie

 

- mit der Tabakindustrie umgegangen wurde und wird (siehe Rauchverbot, das die Länder nur halbherzig durchführen, obwohl jedermann nicht nur die gesundheitlichen, sondern auch die finanziellen Folgen des Rauchens bekannt sind)

 

- die deutsche Rüstungsindustrie weiterhin weltweit einer der größten Lieferanten für alle möglichen Kriegswaffen ist,  einschließlich Streubomben, die besonders Kinder gefährden,

 

- der Gütertransport durch LKWs immer mehr zunimmt, obwohl die Belastung durch diese Dinosauriere die Straßen nicht nur zerstören, sondern auch die Umwelt erheblich belasten (Siehe Plaketten gegen Feinstaub, eine lächerliche Reaktion auf Umweltprobleme [siehe auch Zulassungsbestrebungen für überlange Lastwagen]) und obwohl Bahn und Schiff als Ausweich zur Verfügung stehen und nicht einmal halbherzig gefördert werden,

- [die Autoindustrie sich selbst auferlegte Abgaswerte einfach nicht einhält und die Bundesregierung sich nicht traut, sie jetzt zu diesen Werten zu zwingen]

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- das Kyotoprotokoll immer mehr zur stumpfen Waffe wird, weil USA, Australien und China die Unterzeichnung ablehnen, und weil offenbar eine Fortschreibung des Protokolls nicht in Sicht ist,

 

- die genveränderten Lebensmittel sich immer mehr auch in Deutschland ausbreiten, obwohl die Bevölkerung diese "Nahrungs"-mittel zu 70 % ablehnt. Da nützen auch keine Sendungen in Phönix, in denen gezeigt wird, welche Lügen die Genindustrie auftischt, und mit welchen Mitteln sie inzwischen schon in den zuständigen Regierungen und Aufsichtsgremien - selbst in Europa - mit ihren Vertretern sitzt. [Ausgerechnet der Landwirtschaftsminister will jetzt die Gesetze zum Anbau von Gen-Nahrungsmitteln aushöhlen, damit die internationalen Genfood-Hersteller uns noch leichter vergiften können,]

 

- Parteien und Politiker ganz offenbar bestochen werden und ein ehemaliger Bundeskanzler sich weigert, die Hintermänner einer solchen Durchstecherei zu benennen - und nicht dafür belangt wird!

 

Die Aufzählung lässt sich beliebig fortsetzen [Viele meiner hier veröffentlichten Leserbriefe behandeln solche Themen]. Wer kann es da jemandem verübeln, wenn er hinter dem zunehmenden Einfluss des Kapitals eine Strategie vermutet?

 

Spricht nicht die zunehmende Zahl der Nichtwähler in unseren Demokratien dafür, dass sich immer mehr Menschen mit unserem Gemeinwesen nicht mehr identifizieren können, sich ohnmächtig fühlen? Wie kann da ein CSU-Generalsekretär davon sprechen, diese Leute stünden nicht mehr auf dem Boden unseres Grundgesetzes?

 

Sie haben recht, Herr Hupka, das ist wirklich Verschwörungs-"Theorie": in Wahrheit hat das Kapital schon lange unseren Staat übernommen und regiert ihn aus der zweiten Reihe!

 

Bernhard Rawer, Nordweil

 

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Stefan Hupka von der Badischen Zeitung hat mir am 5.3.2007 in einer persönlichen Mail geantwortet:

 

Sehr geehrter Herr Rawer,

 

vielen Dank für Ihren Leserbrief zu meinem Kommentar, den ich an unsere Leserbriefreaktion zum Abdruck weitergeleitet habe.

 

Gestatten Sie dazu eine Bemerkung:

 

Kapitalismuskritik halte ich für legitim und notwendig. Das gilt selbstverständlich auch, wenn sie von Strafgefangenen kommt. Wenn das aber die ERSTE ÖFFENTLICHE Äußerung eines Strafgefangenen ist, der vor 25 Jahren seine Kapitalismuskritik so weit getrieben hat, dass er dafür über Leichen ging, und zwar mit voller Absicht und in mehreren Fällen – dann muss er sich schon fragen lassen, ob er etwas davon bereut und warum er eigentlich sein Begnadigungsgesuch gestellt hat. Nicht vergessen: Klar lebt, aber seine Opfer sind ein für allemal tot. Waren das nur Kollateralschäden einer notwendigen Kapitalismuskritik?

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Stefan Hupka

Ltd. Redakteur Reportage/Magazin

 

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Meine Antwort an Stefan Hupka war:

 

Hallo, Steffan Hupka,

 

Haben Sie recht herzlichen Dank dafür, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, auf meinen Leserbrief zu antworten.

 

Ich hätte auch gar nichts dagegen, wenn man von Klar ein Zeichen der Reue erwartet, da bin ich durchaus Ihrer Meinung. Ich finde es aber unerträglich, dass Sie von „Verschwörungstheorien“ geschrieben haben: Es geht wirklich nicht um „Theorien“ oder „Verschwörung“, ich wollte vielmehr darlegen, dass die Unterwanderung unseres Staates durch die „Kapitalisten“ – besser die Finanzriesen, die Großbanken, die Wirtschaftsbosse – schon im vollen Gange ist, wenn sie nicht gar soweit ist, dass sie schon unumkehrbar ist.

 

Nun träume ich als ehemaliger Lehrer, ehemaliger Gemeindrat und seit vielen Jahren politisch engagierter Bürger immer noch von der Demokratie als gelebte Staatsform für Bürger, die sich mittels der Institutionen dieses Staates gegen eben solche Unterwanderung zur Wehr setzen, diesen Kräften ihre Grenzen aufzeigen. Kurz: die Selbstsucht Einzelner oder von Gruppen im Zaume halten.

 

Das wäre besonders die Aufgabe des Parlaments, aber auch der Presse, die m. E. die Pflicht zur Aufklärung über solche Zusammenhänge hat. Da sollte dann die Argumentation auch wahrhaftig sein und nicht Schlagworte setzen.

 

Mit freundlichen Grüßen aus Nordweil

Bernhard Rawer

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