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Leserbrief zum politischen Gedicht von Günther Grass am 07.04.2012 an die Badische Zeitung (nicht gedruckt)
Man
hat schon arg den Eindruck, die Kritiker von Grass haben sein Gedicht
gar nicht gelesen. Verstanden haben sie es offenbar - mit Absicht? -
nie. Unbestreitbar
sind sowohl Iran als auch Israel eine Gefahr für den Weltfrieden. Iran,
weil es entgegen seiner Unterschrift Kontrollen verhindert - noch hat es
wohl keine Atomwaffen, Israel, weil es sich von vornherein nicht
kontrollieren lässt, aber schon seit langem Atomwaffen besitzt. Es
ist nachvollziehbar, dass Israel eine Anerkennung seines Existenzrechtes
verlangt. Dass aber die illegale de facto Besetzung des palästinensischen
Landes durch jüdische Siedler von der Regierung offiziell geduldet und
gar gefördert wird, ist himmelschreiendes Unrecht. Es ist auch durch
kein Völkerrecht gedeckt. Schon
die Gründung des Staates Israel wurde von den Zionisten herbeigebombt.
Die Anerkennung des Staates Israel durch die UN hat die Palästinenser
benachteiligt und vertreiben. Die arabische Welt hat damals durch das
Einpferchen der Palästinenser in Flüchtlingslager den Konflikt am
Kochen gehalten. Wie wirkungsvoll das war, sieht man am Fortbestand
dieses Konfliktes bis heute. Iran
droht mit etwas, was es (noch) gar nicht hat. Insofern ist das Wort
"Maulheld" angebracht. Viel realer allerdings ist der Export
der fundamentalistischen Ideen in die gesamte arabische Welt und die
tatkräftige Unterstützung von Konflikten mit Menschen und Waffen. Dass
Kritik an Israels Regierung - in treuem Gehorsam der Kanzlerin zur USA -
hierzulande fast als Sakrileg gilt, schafft ein Klima, in dem die
Unrechtmäßigkeit israelischen Tuns vernachlässigbar erscheint. USA
wollte schon den Irak zum Musterland einer arabischen Demokratie machen.
Israel ist eine Demokratie. Allerdings ist es ganz bestimmt kein Vorbild
für die arabischen Länder mit seinen Menschenrechtsverstößen und
seiner Weigerung, internationalen Verträgen beizutreten, seinem Druck,
den es auf die USA ausübt. Wer Frieden will, muss die Hand ausstrecken
und Versöhnung anstreben. Wenn
Grass auf dies Umstände hinweist, so sollte darüber diskutiert werden
und nicht mit ideologischen Scheuklappen erst einmal "pfui"
gerufen werden, wie es die gesamte politische Elite außer der Linken
tut. Bernhard Rawer, Ettenheim
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veröffentlicht in der Badischen Zeitung am 11.10.2011 Israels SiedlungspolitikDie Taktik ist perfide und schürt nur EmpörungZu: "Das sieht man in Israel aber ganz anders", Zuschrift von Michael Weiss (Forum, 14. 10.2011):
Mag ja sein, dass Israel eine andere Sicht
der Dinge hat. Aber Tatsache ist, dass Israel widerrechtlich Siedlungen
in den Gebieten, die zu Palästina gehören, erstellt. Man stelle sich
vor: Deutschland würde mit Unterstützung der Bundesregierung im Elsass
neue Dörfer erbauen, um Deutsche dort unterzubringen! Wer würde sich
wundern, wenn sich Frankreich wehrte? Wo ist der Unterschied zu Israels
Besatzungspolitik?
Bernhard Rawer, Ettenheim (Antwort von Herbert Binninger am 26.10.2011)
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Seher-Brief an Anne Will am 11.01.09 (Ohne Antwort)
Sehr geehrte Frau Will,
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Mail an die Bundeskanzlerin am 02.01.09
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
hiermit wehre ich mich gegen Ihre öffentlich gemachte Schuldzuschreibung an die Hamas wegen der massiven israelischen Luftangriffe auf den Gazastreifen, bei dem schon weit über 300 Menschen den Tod fanden, darunter viele Kinder und unbeteiligte Zivilisten.
Es kann nicht sein, dass Deutschland - und dafür sprechen Sie ja derzeit - die Schuld nur bei der Hamas sucht und die jahrzehntelange Unterdrückung der Palästinenser durch Israel nicht einbezieht.
Es ist auch nicht hinnehmbar, dass Israel die durch Wahlen gewonnene Herrschaft der Hamas nicht akzeptiert. Durch Ihre Äußerung unterstützen Sie diese Haltung Israels, obwohl es doch ganz bestimmt mit ihrer Besatzungspolitik dazu wesentlich beigetragen hat, dass die Hamas bei Wahlen so hoch gewinnen konnte. Wie bitte soll sich denn ein unterdrücktes Volk gegen eine Besatzungsmacht wehren, die ihm willkürlich die Lebensgrundlage entzieht?
Und argumentieren Sie bitte nicht, diese Wahlen in Gaza seinen undemokratisch gewesen, weil die Hamas Druck auf die Bevölkerung ausgeübt habe. Da müssten wir wohl manche Wahlen in der Welt nicht akzeptieren, bei denen leider immer wieder Druck auf Wähler ausgeübt wird.
Sie haben mit Ihrer Schuldzuweisung jedenfalls nicht für mich gesprochen und ich denke, ich bin mit dieser Meinung nicht alleine.
Mit freundlichen Grüßen Bernhard Rawer
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Übrigens: Die deutsche Antwort auf die Pisa-Studie: Studiengebühren!! |